In Gaiole erzählt man sich noch vom schmackhaften Vollkornbrot, das mit dem frischen Mehl der Mühle Piermaggiore gebacken wurde- ganz besonders soll es geschmeckt haben, weil das Mehl mit den riesigen Mühlsteinen ganz langsam gemahlen wurde und sich dabei nicht erhitzt hat. Nur im Spätherbst und Winter kam genügend Wasser um fortlaufend mahlen zu können, für Übergangszeiten wurde das Wasser im Reservoir hinter dem Haus angestaut, um dann über Züge auf die waagerecht liegenden Holzturbinen gelassen zu werden. Direkt darüber drehten sich die Mühlsteine.
Im Mühlenraum und den darunterliegenden Wasserkammern sieht man heute noch viele Zeugen damaliger Geschäftigkeit, die dicken Mauern erzählen aber eine noch ältere Geschichte.
Die erste Erwähnung der Mühle stammt tatsächlich aus dem Jahr 1042.
Ein Vertrag bezeugt den Verkauf des Grundstückes, um eine Mühle darauf zu errichten, zusammen mit den Wasserrechten. Das Ehepaar Albertino und Berta, zusammen mit ihren Söhnen Ugolino und Cerreto übergaben das Land an die Zisterzienser-Schwestern von Monte Cellese.
Die Burg Cerretaccio auf einem der Hügel oberhalb der Mühle wurde im Jahr 1232 in den Kriegen zwischen Siena und Florenz zerstört. Heute noch liegt der Turm umgestürzt - ein Stück liegender Turm in den man hineingehen kann - und ein spanndendes Gelände zum Erforschen.